Die theaterfreunde niedererbach trauern um Bruno Stenger

Ein Urgestein des Amateurtheaters ist viel zu früh verstorben

Sein Timing im Theater war eigentlich immer perfekt – die Bühne des Lebens hat Bruno Stenger jetzt
aber viel zu früh verlassen.

Wer Bruno im Alltag erlebte, etwa in der Gastwirtschaft am Tresen ein Bier mit ihm trank, bemerkte
sicherlich anerkennend, mit welcher Souveränität und Selbstverständlichkeit er mit seinem
Sprachproblem, einem gelegentlichen leichten Stottern, umging. Wie staunte man aber, wenn er auf
der Bühne stand: Ein Stottern war dort nie zu hören!

Am 6. Mai 2023 ist das Urgestein des Niedererbacher Amateurtheaters, im Alter von erst 65 Jahren,
der Krankheit erlegen, mit der er in den letzten Jahren zu kämpfen hatte.
Bruno war seit der Gründung der theaterfreunde niedererbach im September 1976 Vereinsmitglied.
Schon 1979 führte er Regie bei Schule gestern – Schule morgen. Im Wesentlichen stand er jedoch als
Schauspieler auf der Bühne:

  • 1979 Sturm über dem Gipfel
  • 1981 als Bote in Barfuß im Park
  • 1984 als Mr. Pidgeon in Brave Diebe
  • 1986 in Wie in einem Spinnennetz
  • 1993 als Onkel Willi in Schweig Bub!
  • 1995 als Kriminalkommissar Maiwald in Der Neurosenkavalier
  • 1996 als Pfarrer Riesling in Die tote Tante
  • 1997 als Wirt in Soldatenglück (Minna von Barnhelm)
  • 1999 als Pierre in Das Spiel von Liebe und Zufall
  • 2000 als Landtagsabgeordneter Nathusius in Hurra ein Junge
  • 2001, im Jubiläumsjahr der tfn, als Schreiner Squenz in Ein Sommernachtstraum
  • 2002 als Rogers in Da waren’s nur noch neun
  • 2005 als Amtsdiener Flachmann in Der Wahlk(r)ampf
  • 2006 als Josef in Großer Gott, wir loben Dich

2007 schloss sich dann der Kreis wieder: Bruno führte Regie in der aufwändigen
Freilichtveranstaltung Das Wirtshaus im Spessart.
Mit Bruno Stenger verlieren die theaterfreunde niedererbach einen großartigen Schauspieler und
liebenswerten Menschen. In unseren Gedanken und Herzen lebt er weiter.
Man stelle sich nur vor, Bruno wird es zu langweilig, auf der Wolke zu frohlocken und er kehrt in die
Gastwirtschaft zurück, um am Tresen ein Bier mit uns zu trinken – wie schön wäre das!