1992 – „Der Engel, der immer zu spät kam“

In der Adventszeit des Jahres 1992 spielten die jungen Schauspieler der tfn unter der Leitung von Josef Becker ihr traditionelles Weihnachtsmärchen zugunsten der Krebsstation „Peiper“ der Universitätsklinik Gießen. Die Nassauischen Neue Presse schrieb:

Das jährliche Märchen der „theaterfreunde niedererbach“ zur Weihnachtszeit ist längst zur Tradition geworden. Tradition ist aber auch, daß die Aufführung stets in den Dienst einer guten Sache gestellt wird. Seit einigen Jahren haben die Niedererbacher ‚Theateramateure eine Patenschaft für die Kinderkrebsstation „Peiper“ in Gießen übernommen, die sich auch diesmal wieder über eine Spende in Höhe von 2000 Mark freuen kann.

Auf dem Spielplan stand das Märchen „Der Engel, der immer zu spät kam“ von Heidelore Kluge. Regisseur Josef Becker hatte mit 18 Kindern im Alter von‘ sechs bis zwölf Jahren in nur drei Wochen die Aufführung die Beine gestellt. Daß auch der Nachwuchs der „theaterfreunde“ ‚ sein Hand werk versteht, davon konnten sich über 200 begeisterte Kinder und Erwachsene überzeugen.

Die kleinen Darsteller verfügen zum Teil schon über mehrjährige Theatererfahrung und so war es ein Genuß, der Geschichte um den kleinen Engel Blasius zuzusehen. Immer kommt er zu spät zur Musikprobe, was Petrus schier in Verzweiflung bringt. Blasius‘ Entschuldigungen hält er für Ausreden und zur Strafe darf er beim Weihnachtskonzert nicht mitmachen. Da, schaltet sich aber St. Nikolaus ein, der Petrus aufklärt, daß Blasius nicht aus Faulheit sondern wegen seiner Hilfsbereitschaft stets zu spät, kam. Einem alten Engel half er den Heiligenschein putzen, einmal mußte er die Himmelsziege befreien und ein anderes Mal trieb er eine Herde ausgerissener Wolkenlämmer wieder auf die Weide zurück. Da läßt sich auch Petrus erweichen und, Blasius kommt dann doch noch zu seinem Auftritt beim Weihnachtskonzert.

Nicht nur die darstellerischen Leistungen beeindruckten, auch die Gesangsdarbietungen der Kinder waren beachtlich. Dazu trug auch die von Günter Blatt arrangierte Bühnenmusik einen wesentlichen Teil bei. Für die Bühnenbeleuchtung sorgte Christian Ortseifen, das Bühnenbild hatte Gerhard Egenolf gefertigt.

Das Publikum in der überfüllten Dorfgemeinschaftshalle spendete am Schluß der Aufführung nicht nur begeisterten Applaus. Als die „theaterfreunde“ die Spendenkästen leerten, waren 1761,46 Mark zusammengekommen: Aus der Vereinskasse wurde der Betrag auf die runde Summe 2000 Mark aufgerundet und wird bald in Gießen übergeben werden.

 

1992 – "Der kleine Muck"1991 – "Ein Sommenachtstraum"